a waiting
Uraufführung: 10. August 2023, 19:30 Uhr
weitere Termine: 11. und 12. August 2023, 19:30 Uhr
im Volkshaus Graz
Warten also. Warten ist sinnlos, da sind sich die meisten Menschen einig. Wenn wir, nur zum Beispiel, auf Leute warten, die das ZuSpätKommen quasi im Blut haben, ärgern wir uns darüber, dass die dann praktisch mit unserer Lebenszeit spazieren gehen. Oder: wir haben auf halb elf einen Termin im Gesundheitswesen und hängen dann im Wartezimmer in der Schleife der zu Versorgenden fest. Wie beim Kundendienst des dringend benötigten Fachunternehmens. Oder an der Haltestelle, am Bahnhof, am Flughafen, an der Ampel. Alles behindert unser drängendes Fortkommen. Oder Rauskommen. Oder endlich wieder reinkommen. In ein Geschäft, ein Gasthaus, den Urlaub. Immerzu warten.
Warten ist also verlorene Zeit. Oder eben der in Zeiteinheiten definierte Ausdruck des Desorganisationsgrades unserer Gesellschaft. Weil: was hätten wir in der mit Warten vergeudeten Zeit nicht alles machen, gar erledigen können. Sinnvolles halt. Warten aber ist sinnlos.
Wenn das Warten aber das zu Erledigende wird? Vor allem, wenn wir nicht wissen, wie lange es noch dauert? Zum Beispiel, wenn wir schon gestorben sind, aber noch nicht tot? Warten wir dann in der beruhigenden Gewissheit, dass eh alles vorbei ist, gespannt auf das, was noch kommt? Kommt da noch was? Und: wenn wir schon warten müssen, haben wir dann Zeit?
„a waiting – singspiel mit musik“ verhandelt in diesem „Zwischenraum“ drängende Themen des Persönlichen und unserer Zeit in einem furiosen Streitgesang zwischen weltuntergänglerischer Larmoyanz und einer unbeugsamen Hoffnung an eine wunderbare Zukunft.
2) Team:
EIN (Mezzosopran): Annette Schönmüller
EINER (Bariton): Christoph Gerhardus
Orchester: Schallfeld Ensemble
Komposition und musikalische Leitung: Henrik Sande
Text und Produktion: Albert Pall
Technik: Geari Schreilechner