Kilirlumb
Kilirlumb ist ein improvisierendes Trio mit Dominik Blum an Analogsynthesizern, Marc Kilchenmann am Kontrafagott und Alex Riva an verschiedenen Blockflöten. Die Blasinstrumente werden teilweise elektronisch modifiziert, insbesondere verzerrt. Das Trio lässt aus den disparaten Quellen eine Klangwelt entstehen, die Hörgewohnheiten durchbricht. In Bewegungen des Abdriftens und der Verflechtung zeichnet sich eine brüchige, raue Einheit ab.
Blum und Riva sind seit 2013 im Duo Irlumb an mehreren Orten in der Schweiz und in Frankreich aufgetreten. Ende 2015 haben sie sich mit dem Fagottisten Marc Kilchenmann zusammengetan, das Klangspektrum und die improvisatorischen Möglichkeiten wurden erweitert. Kilirlumb ist erstmals öffentlich im September 2016 in Marseille aufgetreten. Seit bald vier Jahren probt Kilirlumb regelmässig und hat dabei einen komplexen, ungeschliffenen, sehr charakteristischen Sound entwickelt. 2017 war Kilirlumb ans Festival 10 Jahre Akusmatische Musik eingeladen, und hat bei dieser Gelegenheit über das Wiener Akusmonium gespielt. Im gleichen Jahr ist Kilirlumb an der International Tubax Super Session in München aufgetreten.
Nina Polaschegg beschreibt im Radiosender SWR2 das Trio Kilirlumb folgendermassen: „Eine eher seltene Besetzung, die dennoch hervorragend harmoniert, wenn man diesen Begriff verwenden möchte.“ Und zu einer Liveaufnahme aus der WIM Zürich: „Die Drei setzen Klangwände in den Raum, stehende Sounds in hoher Energie.“
https://soundcloud.com/kilirlumb
Dominik Blum
ist ein veritabler musikalischer Grenzgänger. Pflegt auf dem Klavier das klassische Repertoire der beiden Wiener Schulen, Schubert, Debussy, Scrjabin, Hauer, Stockhausen, Feldman, welches er in durchkomponierten Soloprogrammen regelmässig öffentlich spielt. 2000 Ersteinspielung und ab da zahlreiche Aufführungen von Klavierwerken des Solothurner Avantgardisten Hermann Meier. 1995 Gründung des Hammond Avant-Core Trios Steamboat Switzerland (mit Marino Pliakas und Lucas Niggli), welches durch die Kontinente tourt und sowohl in besetzten Häusern wie an arrivierten Festivals auftritt. Werkjahr der Stadt Zürich 2000 (Steamboat Switzerland), Kulturpreise in Winterthur 1999 und 2001. Zusammenarbeit mit diversen Ensembles im In- und Ausland. Projekte mit Flea (Red Hot Chili Peppers), dem Regisseur Christoph Schlingensief (Kirche der Angst), Duo mit dem Saxofonisten Raphael Camenisch. Seit 2003 Klavierduo mit der georgischen Pianistin Tamriko Kordzaia. Seit 2005 AZEOTROP, ein Noise Grind Duo mit dem Schlagzeuger Peter Conradin Zumthor.
www.dominikblum.ch
Marc Kilchenmann
studierte Fagott (Ingo Becker, Eckart Hübner) und Komposition (Urs Peter Schneider). Zudem belegte er die Studiengänge Elementare Musikpädagogik und Research on the Arts. Ähnlich vielseitig wie seine Studien erweist sich sein heutiges Betätigungsfeld. Im Zeitalter des Spezialistentums hat sich Marc Kilchenmann den Anspruch bewahrt, den Musikerberuf als Generalist ausüben zu wollen.
In den letzten Jahren sind die Tätigkeitsfelder Komposition und Improvisation verstärkt ins Zentrum gerückt. Verbunden wird dies mit intensiven musikwissenschaftlichen Forschungen im Bereich der Neuen Musik. Neben Studien zu Hermann Meier beschäftigte er sich in seiner Master-Thesis mit der formalen Konstituierung des Gesamtwerkes von Jean Barraqué und schreibt zur Zeit an der Graduate School of the Arts and Humanities der Universität Bern eine Doktorarbeit zur ‚Extended Just Intonation‘ am Beispiel des US-amerikanischen Komponisten Ben Johnston. Marc Kilchenmann ist Vater von zwei Kindern und lebt in Bern.
www.marckilchenmann.ch
Alex Riva
hat eine unverkennbare Spielweise auf verschiedenen Blockflöten (von der Bassblockflöte bis zum Garklein) mit eigenen Techniken entwickelt. Dabei integriert er Zirkuläratmung, Multiphonics, perkussive Elemente und die gleichzeitige Verwendung der Stimme. Wichtige Einflüsse sind die experimentelle Musik, Noise, Free Jazz und Neue Musik. Momentan lebt er in Zürich. Er ist seit einem längeren Aufenthalt in Marseille von 2010 bis 2014 in der internationalen Szene der freien Improvisation aktiv. Schon seit den Nuller-Jahren performt er im Free-Noise-Duo Riva/Müller mit dem Bassisten Lukas Müller in Bars, an alternativen Zentren und anlässlich von politischen Protestaktionen . Das unberechenbaren Trio ZGB mit dem italienischen Saxophonisten Dario Fariello und dem finnischen Gitarristen Mikael Szafirowski hat seit seinem ersten Zusammentreffen 2015 bereits 50 Konzerte gegeben. Von Januar bis März 2019 weilte er für eine vom Popkredit Zürich ermöglichten Residenz am Alice Boner Institut im nordindischen Varanasi. Neben zahlreichen Auftritten in der Schweiz und Frankreich, solo oder mit anderen ImprovisatorInnen, hat Alex Riva an Konzerten und Festivals in Deutschland, Österreich, Italien, Spanien, England, Dänemark, Norwegen, Griechenland und Indien gespielt. Darüber hinaus hat er mit bildenden KünstlerInnen und TänzerInnen und Filmschaffenden zusammengearbeitet.
alexriva.noblogs.org