Diese beiden Abende im Rahmen der langjährigen Veranstaltungsreihe „laute Lesung“ widmen sich dem Werk von HC Artmann als Übersetzer.
Christoph Krutzler liest, musikalisch umrahmt von Peter Taucher, Auszüge aus der Mundartübersetzung der lasterhaften Balladen von François Villon.
Mit seinem beliebten Gedichtband „med ana schwoazzn dintn“ verhalf H. C. Artmann dem Genre des Dialektgedichts 1958 zum Durchbruch.
Francois Villon, 1431 in Paris geboren, war Student, Scholar, Anarchist, Vagabund und Krimineller, verkehrte beim fürstlichen Hofe und landete des Öfteren im Kerker, entrann mehrmals knapp dem Galgen und gilt als der bedeutendste Lyriker seiner Zeit.
Mit der Übertragung der Balladen Villons in den Wiener Großstadtjargon 1964 tat Hans Carl Artmann einen Schritt, welcher den Villon-Übersetzungen bis dahin gefehlt hatte. Er vertrat die Auffassung, dass dem lebendigen Französisch des François Villon durch die relativ starre deutsche Hochsprache zu wenig Genre-Gerechtigkeit widerfuhr und nur ein Großstadtidiom flexibel genug ist, wiederzugeben, was sich schriftdeutschen Übersetzungen entzieht.
Die Präsenz und sprachliche Urgewalt Christoph Krutzlers sowie das aussergewöhnliche Gitarrenspiel von Peter Taucher werden dem Werk der beiden Legenden Artmann und Villon mehr als gerecht.
CHRISTOPH KRUTZLER, geboren 1978 in Wien-Ottakring und aufgewachsen im Südburgenland ist ein österreichischer Schauspieler.
Erste Erfolge feierte er am Wiener Volkstheater und später vor allem auch im Rabenhof.
Nach Rollen bei Kommissar Rex, CopStories, Vorstadtweiber, SOKO Donau und weiteren Auftritten in vielen anderen beliebten österreichischen Serien, wurde Krutzler nach und nach in immer größeren Rollen besetzt, wie zum Beispiel in Marvin Krens Netflix-Serie „Freud“ (2020) dem Fernsehfilm „Der weiße Kobold“ (2019), ebenfalls Regie Marvin Kren, oder auch zuletzt in dem sehr erfolgreichen TV-Film „Der Metzger traut sich“ (2023).
Im Kino ist Krutzler in letzter Zeit ebenso vermehrt zu sehen, so zum Beispiel in „Wie ich lernte bei mir selbst Kind zu sein“ (2019), „Sargnagel – der Film“ (2021) oder auch „Heimsuchung“ (2023).
2024 wird er dann – neben seinem Engagement als Dicker Vetter im „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen – in weiterer Folge auch in seiner bislang größten Hauptrolle, in der Netflix-Serie „Crooks“, zu sehen sein!
Mit der unregelmäßigen aber umso beliebteren Lesungs- und Performance-Revue „Dem Krutzler sein Literatur Wurlitzer“ ist Christoph Krutzler außerdem immer wieder mal auf diversen Bühnen im ganzen Land zu sehen, wo er sich buchen lässt um für einen Liter sehr guten Spritzwein szenisch durch alles zu lesen und zu fegen, was ihn inspiriert und antreibt… und das will was heißen bei solch einer burgenländischen Naturgewalt!
Christoph Krutzler muß man gesehen haben um ihn zu verstehen. Es gibt nur einen wie ihn.
Der Gitarrist PETER TAUCHER lebt als freischaffender Musiker in Graz, Österreich.
Seine Sprache auf dem Instrument ist geprägt von den unterschiedlichsten Stationen seiner bisherigen musikalischen Laufbahn. Die Studien für Klassik – und Jazzgitarre an der KUG Graz dienten als solide Basis für einen professionellen Weg.
Nach diesen Jahren hat sich sein Zugang und Sound durch seine, bereits als Kind bestehende Leidenschaft für die großen Gitarristen der frühen BluesRockära, stark verändert.
In aktuellen Formationen wie BLUE SUPPER , THE PROPHETS OF CALAMARI und der FULL SUPA BAND vermischt sich in seinem Spiel eine Liebe für Jimi Hendrix, Cream, Albert King u.v.m. mit Elementen aus der Jazz – und frühen Fusionmusik.
Einen echten Gegenpol zu den genannten Bands bildet EVA PLANKTON . Stilistisch in einer Art von kammermusikalischer Popmusik angesiedelt, hört man den Gitarristen hier in einem fragilen, zum Teil auch akustischen Kontext.