‚Ich bin nicht, was ich gewesen bin. Ich bin nicht geworden, was ich hätte werden sollen. Ich habe nicht gehalten, was ich hätte halten sollen. Ich bin zu spät aufgewacht.‘
Peter Handkes „Selbstbezichtigung“ trifft auf den indischen Mythos vom lethargischen Wesen A BAO A QU, das Erfüllung nicht aus eigenem Antrieb schafft, sondern nur, wenn es sich an die Fersen eines Führers heftet. Ein sinnlich, körperliches Spiel um den Werdensprozess des Menschen, das Voranschreiten und Scheitern auf der „Wendeltreppe des Lebens“. Kurzweilig, pointiert und ironisch in all den Reibungen des Individuums mit gesellschaftlichen Normen und Erwartungen und den daraus resultierenden Selbstbezichtigungen. Sehnsuchtsvoll verwoben mit den 1670 komponierten Rosenkranzsonaten Heinrich Ignaz Bibers.
Ein buthoesker Theaterabend, der einen alten Indischen Mythos mitten unter uns zu neuem Leben erweckt.
Theater Kaendace
A Bao A Qu & Peter Handke:Selbstbezichtigung
Mit: Klaudia Reichenbacher, Max Pfnür, Lucia Froihofer (Geige)
Fotos: Nicolas Galani (Fotonachweis ist rechtlich nötig)